Im Haushalt verbergen sich oft unbemerkt verschiedene Gefahrstoffe, die bei falscher Handhabung die Gesundheit gefährden können. Zu diesen giftigen Stoffen im Alltag zählen beispielsweise Reinigungsmittel, Farben, Lacke und Pestizide. Erfahren Sie in diesem Beitrag, wo sich Gefahrstoffe im Haushalt verstecken, welche Risiken entstehen können und wie Sie Unfälle vermeiden.
Gefahrstoffe im Haushalt sind z. B. Putzmittel, Desinfektionsmittel, Insektensprays, Batterien, Farben, Nagellackentferner und Klebstoffe.
Sie enthalten oft toxische, ätzende, reizende, entzündliche oder umweltschädigende Stoffe.
Immer wieder kommt es zu Unfällen mit Gefahrstoffen im Haushalt, deshalb ist ein vorsichtiger Umgang mit ihnen notwendig.
Mit der richtigen Lagerung außerhalb der Reichweite von Kindern und dem Tragen von Schutzausrüstung wie Handschuhen oder Atemschutz können Sie die Risiken beim Umgang mit Gefahrstoffen im Alltag minimieren.
Sie möchten die Basics zu Gefahrstoffen im Haushalt (bzw. Alltag) und praktische Tipps zum richtigen Umgang und zur Lagerung von Reinigungsmitteln & Co. kennenlernen? Dann lesen Sie einfach weiter oder holen Sie sich alle wichtigen Informationen zum Thema in unserem Video.
Gefahrstoffe im Haushalt sind chemische Substanzen, Stoffe und Erzeugnisse, die ein Risiko für die Gesundheit und die Umwelt darstellen können. Dazu gehören alle Stoffe, die toxisch, ätzend, reizend, entzündlich oder umweltgefährdend sein können und in die Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) sowie die CLP-Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 fallen, wie beispielsweise Reinigungsmittel, Nagellack oder Spiritus. Diese Produkte enthalten häufig giftige Chemikalien wie Chlor, Formaldehyd oder Ammoniak und können bei Unfällen zu Verletzungen oder Umweltverschmutzungen führen. Andere Produkte wie Lithium-Ionen-Akkus gelten zwar nicht direkt als Gefahrstoff, sind aber aufgrund der enthaltenen gefährlichen Inhaltsstoffe oder ihrer hohen Entflammbarkeit ebenfalls mit besonderer Vorsicht zu verwenden, lagern und entsorgen.
Die Substanzen werden in verschiedene Gefahrgutklassen unterteilt, für die verschiedene Kennzeichnungen, Lagerungshinweise und weitere Sicherheitsmaßnahmen definiert sind.
Gefahrstoffe im Haushalt können in vielen alltäglichen Produkten gefunden werden. Hier sind einige Beispiele für häufig vorkommende Gefahrstoffe und die Produkte, in denen sie enthalten sind:
Produktgruppe | Enthaltene Gefahrstoffe | Eigenschaften |
---|---|---|
Reinigungsmittel | Bleichmittel (Natriumhypochlorit) Ammoniak | ätzend reizend |
Desinfektionsmittel | Chlor Alkohol | entzündlich reizend |
Raumsprays und Lufterfrischer | Phthalate flüchtige organische Verbindungen | gesundheitsschädlich |
Insektensprays | Pyrethroide Organophosphate | giftig neurologische Schäden |
Farben und Lacke | Lösungsmittel wie Toluol und Xylol | giftig entzündlich |
Klebstoffe | Aceton oder andere Lösungsmittel | leicht entzündlich gesundheitsschädlich |
Pestizide | Glyphosat Pyrethroide | giftig für Mensch und Umwelt |
Möbelpolitur und Wachs | Petroleumdestillate | reizend entzündlich |
Antifreeze (Frostschutzmittel) | Ethylenglykol | giftig umweltschädlich |
Anhand dieser Beispiele können Sie die Risiken erkennen, die von Gefahrstoffen im Alltag ausgehen und wie wichtig ein sachgemäßer und vorsichtiger Umgang mit den jeweiligen Produkten ist.
Immer wieder kommt es zu Unfällen mit giftigen Stoffen und anderen Gefahrstoffen im Haushalt, die gesundheitliche Probleme und Umweltschäden verursachen. Kinder sind dabei besonders gefährdet, da sie versehentlich giftige Substanzen verschlucken oder damit in Kontakt kommen können – so wird ein Blister mit Tabletten schnell mit einer Süßigkeit und bunte Reinigungsmittel mit Limonade verwechselt. Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sind Vergiftungen die zweithäufigste Unfallart bei Kindern.
Beispiele für Unfälle mit Gefahrstoffen im Haushalt:
Verätzungen durch Hautkontakt oder Einatmen von Reinigungsmitteln wie Bleichmittel und Abflussreiniger.
Vergiftungen durch Medikamente und Chemikalien wie Frostschutzmittel.
Atemwegsprobleme durch das Einatmen von Dämpfen aus Ammoniak oder Chlor.
Kontamination von Boden und Wasser durch Pestizide und Motoröl.
Allergien durch Reinigungsmittel, Duftstoffe und Farben.
Hier finden Sie wichtige Tipps für den sicheren Umgang mit Gefahrstoffen im Haushalt, um Ihre Gesundheit und die Umwelt zu schützen – von der Kennzeichnung über die sichere Verwendung bis hin zur richtigen Lagerung.
In der Europäischen Union und in vielen Ländern außerhalb der EU gibt es eine Kennzeichnungspflicht für Gefahrstoffe entsprechend der CLP-Verordnung. So sollen Verbraucher auf einen Blick erkennen können, ob ein Produkt potenziell gefährlich ist und wie sie damit sicher umgehen können. Die Kennzeichnungspflicht gilt nicht nur für Verpackungen, sondern auch für den Online-Handel.
Zu den wichtigsten Gefahrstoffkennzeichnungen gehören die Gefahrensymbole, die auf mögliche Gefahren wie Entzündlichkeit, Toxizität, Ätz- und Reizwirkung hinweisen. Diese Piktogramme sind leicht erkennbar, beispielsweise das Totenkopf-Symbol für giftige Stoffe oder die Flamme für entzündliche Materialien. Die Symbole werden durch die Signalwörter „Achtung“ (niedrige Gefährdung) und „Gefahr“ (höhere Gefährdung) ergänzt.
Auch die Produktetiketten selbst sind eine wichtige Informationsquelle, da sie oft spezifische Gefahrenhinweise wie „Verursacht Hautreizungen“ und Sicherheitshinweise wie „Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen“ enthalten.
Auch die Produktetiketten selbst sind eine wichtige Informationsquelle, da sie oft spezifische Gefahrenhinweise wie „Verursacht Hautreizungen“ und Sicherheitshinweise wie „Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen“ enthalten.
Durch einen umsichtigen Umgang mit Gefahrstoffen lassen sich viele Unfälle vermeiden. Achten Sie bereits beim Einkauf auf die Kennzeichnung auf den jeweiligen Produkten und entscheiden Sie sich für die sicherere Variante oder eine umweltfreundlichere Alternative. So können Essig, Zitronensäure und Natron (Backpulver) beispielsweise viele giftige Putzmittel wirksam ersetzen. Wählen Sie zudem Produkte, die einen kindersicheren Verschluss haben.
Bei der Anwendung von Gefahrstoffen im Haushalt, wie zum Beispiel Reinigungsmitteln, Lacken oder Pestiziden können Sie mit folgenden Verhaltensweisen für mehr Sicherheit sorgen:
Beachten Sie die Gefahren- und Sicherheitshinweise auf dem Produkt.
Verwenden Sie nur so viel Produkt bzw. Gefahrstoff wie nötig.
Wenden Sie nicht verschiedene Produkte zeitgleich an.
Nutzen Sie, wenn nötig, Schutzausrüstung wie Schutzhandschuhe, Atemschutz oder Schutzbrillen.
Lüften Sie die Räume ausreichend.
Pflegen Sie Ihre Hände nach der Anwendung ohne Handschuhe mit einer rückfettenden Creme.
Sie müssen nicht nur im Alltag, sondern auch bei Ihrer Arbeit mit Chemikalien und anderen Gefahrstoffen umgehen? Informieren Sie sich im DENIOS Magazin rund um das Thema Gefahrstoffhandling – von der richtigen Lagerung bis hin zum sicheren Umgang mit aggressiven Stoffen.
Um Unfälle mit gefährlichen Stoffen zu vermeiden, sollten Sie folgende Tipps zur Gefahrstofflagerung im Haushalt beachten. Lagern Sie Gefahrstoffe
immer außerhalb der Reichweite von Kindern,
niemals gemeinsam mit Lebensmitteln und
am besten in hohen oder abschließbaren Schränken.
Füllen Sie die Produkte außerdem niemals um, damit die Kennzeichnungen und Hinweise auf der Verpackung stets lesbar sind und die Stoffe nicht verwechselt werden können.
Chemikalienabfälle und andere Gefahrstoffe müssen fachgerecht entsorgt werden, damit sie keine Umweltgefährdung darstellen. Produkte wie Medikamente, Desinfektionsmittel, Batterien, Akkus, Motoröl, Pestizide, Spraydosen oder Frostschutzmittel gelten als gefährlicher Sondermüll und dürfen daher nicht mit dem Restmüll entsorgt werden.
Sie können Gefahrstoffe je nach Wohnort auf verschiedene Weise entsorgen, beispielsweise durch:
kommunale Sammelstellen
Wertstoffhöfe
Schadstoffmobil
Rückgabe beim Hersteller (z. B. Apotheke oder Baumarkt)
Tipp: Einige Gefahrstoffe können beim Hersteller zurückgegeben werden, beispielsweise im Motoröl im Baumarkt oder abgelaufene Medikamente in der Apotheke.
Sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen dennoch zu einem Unfall mit einem giftigen Stoff kommen, sollten Sie Ruhe bewahren, aber unverzüglich handeln. Wenn die betroffene Person nicht lebensbedrohlich verletzt wurde, rufen Sie bei der Giftnotruf-Zentrale an – in schwereren Fällen wählen Sie die Notrufnummer 112. Befolgen Sie die Anweisungen der Ansprechpersonen und führen Sie Erste-Hilfe-Maßnahmen durch, wie zum Beispiel das Entfernen der benetzten Kleidung oder das Ausspülen der Augen.
Geben Sie dem Giftnotruf den UFI-Code des Produktes an – Sie finden diesen auf dem Etikett, bestehend aus 16 Buchstaben und Ziffern. Anhand des Codes können die Mitarbeitenden der Giftnotruf-Zentrale die Chemikalie identifizieren und die entsprechenden Maßnahmen durchgeben.
Achtung: Besonders gefährlich wird es, wenn ätzende Stoffe wie Salzsäure auf die Haut gelangen. Hier sollten Sie sofort die betroffenen Stellen spülen, einen Verband anlegen und den Notruf wählen.
Im Alltag begegnen uns viele Stoffe, die für unsere Gesundheit und die Umwelt gefährlich sein können und daher einen besonders sorgfältigen Umgang erfordern. Nutzen Sie nur so viele giftige Chemikalien im Haushalt wie unbedingt nötig. Achten Sie außerdem auf die richtige Lagerung und informieren Sie sich über mögliche Gefahren – damit Sie im Ernstfall gut vorbereitet sind und schnell handeln können.
Für den bestmöglichen Schutz beim Umgang mit Gefahrstoffen finden Sie bei DENIOS viele weitere nützliche Informationen rund um das Gefahrstoffhandling sowie die passende Schutzausrüstung – von den Handschuhen bis hin zum Atemschutz.
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