DENIOS SE
Dehmer Straße 54-66
32549 Bad Oeynhausen

Tel.: +49 5731 753-0
Fax: +49 5731 753-197
E-Mail: info@denios.de
Internet: www.denios.de

Nanopartikel: Definition, Risiken und Schutzmaßnahmen für den Arbeitsplatz

Nanopartikel sind winzige Teilchen mit besonderen Eigenschaften, die sie in Industrie, Medizin und Alltag vielseitig einsetzbar machen. Doch gerade ihre geringe Größe macht sie für Mensch und Umwelt gefährlich, da sie tief in den Körper eindringen oder sich in der Umwelt anreichern können. In der Arbeitswelt, insbesondere in Produktion und Forschung, sind daher besondere Schutzmaßnahmen erforderlich. Lesen Sie hier, was Nanopartikel sind, welche Risiken sie bergen und wie Sie Ihre Beschäftigten am Arbeitsplatz schützen können.

Nanopartikel: Das Wichtigste in Kürze

  • Nanopartikel sind extrem kleine Teilchen mit einer Größe von 1 bis 100 Nanometern, die sowohl in der Natur vorkommen als auch gezielt für industrielle, medizinische und technische Anwendungen hergestellt werden.

  • Aufgrund ihrer geringen Größe können Nanopartikel über die Atemwege, die Haut oder die Nahrung in den Körper gelangen, sich in Organen anreichern und dort potenziell gesundheitsschädigende Wirkungen wie Entzündungen oder Zellschäden hervorrufen.

  • Um Beschäftigte im Betrieb vor Nanoteilchen zu schützen, sind technische Maßnahmen, persönliche Schutzausrüstungen sowie die sichere Lagerung in speziell dafür vorgesehenen Gefahrstofflagern erforderlich

  • Bei unsachgemäßer Entsorgung von Nanopartikeln aus Abfällen, zersetzen sie sich zwar physikalisch, werden also kleiner, verbleiben jedoch in der Umwelt.

Was sind Nanopartikel? Definition & Eigenschaften

Nanopartikel sind extrem kleine Teilchen mit einer Größe von 1 bis 100 Nanometern – das ist bis zu 100.000 Mal dünner als ein menschliches Haar. Aufgrund ihrer geringen Größe weisen sie besondere physikalische, chemische und biologische Eigenschaften auf, die sie von größeren Partikeln des gleichen Materials unterscheiden. Diese einzigartigen Eigenschaften machen Nanopartikel vielseitig einsetzbar, zum Beispiel in der Medizin, der Elektronik oder den Materialwissenschaften.

Objekt Größe in Nanometern
Nanopartikel 1 - 100 nm
Viren 20 - 300 nm
Rotes Blutkörperchen 7.000 nm
Menschliches Haar 80.000 - 100.000 nm

Nanopartikel können sowohl natürlich vorkommen als auch gezielt für industrielle Anwendungen hergestellt werden.

  • Natürliche Nanopartikel entstehen in der Umwelt durch vulkanische Aktivitäten, Waldbrände oder biochemische Prozesse. Auch Feinstaub aus natürlichen Quellen kann nanoskalige Partikel enthalten.

  • Synthetische Nanopartikel werden gezielt hergestellt, um bestimmte Eigenschaften zu nutzen. Beispiele sind Silber-Nanopartikel mit antibakterieller Wirkung in Textilien, Titanoxid-Nanopartikel in Sonnencremes oder Kohlenstoff-Nanoröhrchen für die Halbleiterindustrie.

Im Alltag finden sich Nanopartikel in Kosmetika, Farben, Lebensmittelverpackungen und Textilien, wo sie die Haltbarkeit oder Funktion verbessern. In der Medizin ermöglichen sie den gezielten Transport von Wirkstoffen oder hochpräzise Diagnoseverfahren. Gleichzeitig gelangen sie durch industrielle Prozesse, Verbrennung und Abrieb in die Umwelt und beeinflussen Luft, Wasser und Boden.

Herstellung von Nanopartikeln

Nanopartikel werden in vielen Branchen eingesetzt, insbesondere in der Chemie, der Pharmazie und den Materialwissenschaften. Die industrielle Herstellung von Nanopartikeln erfolgt durch verschiedene Verfahren, die auf physikalischen, chemischen oder biologischen Prozessen beruhen und mit verschiedenen Herausforderungen verbunden sind. So müssen Unternehmen bei der kontrollierten Herstellung bestimmte Sicherheits- und Umweltauflagen erfüllen. Da die langfristigen Auswirkungen auf Mensch und Natur noch nicht vollständig erforscht sind, gibt es strenge Vorschriften für die Verarbeitung und Anwendung von Nanomaterialien.

Sind Nanopartikel schädlich für den Körper?

Nanopartikel können auf verschiedenen Wegen in den menschlichen Körper gelangen:

  • Atmung: Das Einatmen von Nanopartikeln stellt das größte Risiko dar. Sie können tief in die Lunge eindringen und dort Entzündungsprozesse auslösen, die bei chronischer Belastung zu Organschäden oder sogar zur Tumorbildung führen können.

  • Hautkontakt: Obwohl die Haut eine Barriere darstellt, können bestimmte Nanopartikel durch Verletzungen oder Haarfollikel in den Körper eindringen.

  • Aufnahme über die Nahrung: Nanoteilchen aus Lebensmitteln oder Verpackungen können über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen werden.

Im Körper können Nanopartikel von fast allen Zelltypen aufgenommen werden. Sie sind Membrangängig und können damit auch in die Zellen bzw. Zellorgane gelangen. Sie verteilen sich effizienter als größere Partikel und können über die Lunge in die Blutbahn und weiter in Organe wie Herz, Leber, Niere oder Gehirn gelangen. Dort können sie Zellmembranen, Zellorganellen und Erbsubstanz schädigen sowie zu Entzündungen, Zelltod und Tumoren führen. Einige Nanopartikel können vom Körper wieder ausgeschieden werden. Es ist jedoch unklar, inwieweit der Körper alle Arten von Nanopartikeln effektiv abbauen kann. Es gibt Hinweise darauf, dass bestimmte Nanopartikel biologische Barrieren überwinden können, was potenzielle Gesundheitsrisiken birgt.

Die Forschung zu den langfristigen Auswirkungen von Nanopartikeln im menschlichen Körper befindet sich noch in einem frühen Stadium, und weitere Studien sind erforderlich, um die möglichen Risiken vollständig zu verstehen.

Gefährdung am Arbeitsplatz: Nanopartikel in der Industrie

Nanopartikel werden in vielen Industriezweigen gezielt eingesetzt, können aber auch unbeabsichtigt freigesetzt werden und ein potenzielles Gesundheitsrisiko für Beschäftigte darstellen. Insbesondere in Produktionsbetrieben, in denen Nanomaterialien gemischt, gemahlen, gesprüht oder abgefüllt werden, besteht ein erhöhtes Expositionsrisiko. Offene Prozesse oder unzureichende Absaugungen begünstigen die Verbreitung von Nanopartikeln in der Luft, sodass sie unbemerkt eingeatmet oder über die Haut aufgenommen werden können. Auch bei Reinigungs- und Wartungsarbeiten können bereits abgeschiedene Partikel wieder freigesetzt werden.

Um diese Risiken zu minimieren, sind wirksame Schutzmaßnahmen erforderlich. Dazu gehören technische Lösungen wie geschlossene Systeme, Absaug- und Filteranlagen mit HEPA-Technologie, organisatorische Maßnahmen wie klare Betriebsanweisungen und regelmäßige Unterweisungen sowie die Verwendung von persönlicher Schutzausrüstung. Unternehmen, die mit Nanopartikeln arbeiten, sollten zudem auf eine sichere Lagerung und Entsorgung achten, um eine unkontrollierte Freisetzung zu vermeiden.

Rechtliche Vorgaben und Sicherheitsstandards für den Umgang mit Nanopartikeln

Beim Umgang mit Nanopartikeln in der Industrie müssen Unternehmen die entsprechenden Vorschriften einhalten, um ein sicheres Arbeitsumfeld zu gewährleisten und Gesundheitsrisiken zu minimieren. Von besonderer Bedeutung sind die Gefahrstoffverordnung (GefStoffV), die Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS 527) sowie internationale Normen zur Bewertung von Nanomaterialien.

Wichtige Vorschriften zur sicheren Arbeit mit Nanopartikeln

Die Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) legt die grundlegenden Anforderungen an den Umgang mit Gefahrstoffen fest. Für Nanomaterialien bedeutet dies, dass der Arbeitgeber eine Gefährdungsbeurteilung durchführen, geeignete Schutzmaßnahmen treffen und die Beschäftigten in einer Unterweisung über mögliche Risiken informieren muss.

Die Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS 527 - Nanomaterialien am Arbeitsplatz) konkretisieren die Anforderungen der GefStoffV speziell für nanoskalige Partikel. Sie enthalten Vorgaben zur Expositionsabschätzung, zur Auswahl geeigneter Schutzmaßnahmen sowie zur sicheren Lagerung und Entsorgung von Nanopartikeln.

Darüber hinaus bieten die ISO-Normen zur Nanotechnologie international anerkannte Standards für die Sicherheitsbewertung von Nanopartikeln. Diese Normen helfen Unternehmen, Risiken zu identifizieren und geeignete Maßnahmen für den sicheren Umgang mit Nanomaterialien zu entwickeln.

ATEX-Richtlinien: Wenn Nanopartikel explosionsfähig sind

Einige Nanopartikel können unter bestimmten Bedingungen explosionsfähig sein. Besonders feine Nanopulver aus metallischen oder kohlenstoffbasierten Materialien können mit Sauerstoff reagieren und eine Staubexplosion auslösen, wenn sie in hoher Konzentration in der Luft vorliegen. Die ATEX-Richtlinie definiert Sicherheitsmaßnahmen für explosionsgefährdete Arbeitsbereiche und verpflichtet Unternehmen, Zündquellen zu vermeiden, geeignete Lüftungssysteme zu installieren und Schutzkonzepte für gefährliche Atmosphären zu entwickeln.

Gefährdungsbeurteilung für Nanopartikel am Arbeitsplatz

Eine Gefährdungsbeurteilung ist unerlässlich, um im Rahmen des betrieblichen Arbeitsschutzes Risiken durch Nanopartikel zu erkennen und geeignete Schutzmaßnahmen festzulegen. Dazu gehört die Ermittlung von Expositionsquellen, beispielsweise beim Mischen, Mahlen oder Versprühen von Nanomaterialien. Außerdem muss untersucht werden, ob Nanopartikel eingeatmet oder über die Haut aufgenommen werden können. Auf Basis dieser Analyse werden Schutzmaßnahmen umgesetzt.

Regelmäßige Wirksamkeitskontrollen und Anpassungen der Maßnahmen sind notwendig, um die Sicherheit langfristig zu gewährleisten. Eine strukturierte Gefährdungsbeurteilung hilft Unternehmen, die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen und ihre Beschäftigten wirksam zu schützen.

i

Tipp: Mit unserer kostenlosen Checkliste zur Gefährdungsbeurteilung führen Sie die Analyse strukturiert durch und dokumentieren sie nachvollziehbar.

Schutzmaßnahmen im Arbeitsumfeld: Sichere Lösungen von DENIOS

Um die Risiken durch Nanopartikel am Arbeitsplatz zu minimieren, sind wirksame technische und fachliche Maßnahmen erforderlich. Bei DENIOS finden Sie umfassende Lösungen, die Sie bei der Einhaltung von Sicherheitsstandards unterstützen und den bestmöglichen Schutz Ihrer Beschäftigten gewährleisten. So sorgen Hochleistungsfiltersysteme mit HEPA-Filtern für eine effektive Luftreinhaltung und entfernen Nanopartikel aus der Umgebungsluft. Ergänzend bieten mobile Absaugarme eine flexible Lösung, um Partikelemissionen direkt an der Quelle zu erfassen.

Neben den technischen Maßnahmen spielt die persönliche Schutzausrüstung (PSA) eine entscheidende Rolle. Atemschutzmasken, partikeldichte Schutzkleidung und Handschuhe verhindern den direkten Kontakt mit Nanopartikeln und minimieren die Aufnahme über die Atemwege oder die Haut.

Für die sichere Lagerung von Nanopartikeln und anderen Gefahrstoffen sind speziell entwickelte Gefahrstofflager und Sicherheitsschränke unerlässlich. Sie bieten einen geschützten Aufbewahrungsort und reduzieren das Risiko einer unkontrollierten Freisetzung.

i

Wichtig: Um den sicheren Umgang mit Nanomaterialien im Betrieb zu gewährleisten, sollten Ihre Mitarbeitenden fundierte Schulungen erhalten. In der DENIOS Academy finden Sie praxisnahe Schulungen und Online-Module zum Gefahrstoffmanagement und zu sicheren Arbeitsprozessen.

Mit dieser Kombination aus technischen Schutzmaßnahmen, sicherer Lagerung und gezielter Schulung unterstützt DENIOS Sie dabei, die Sicherheit am Arbeitsplatz zu erhöhen und die gesetzlichen Anforderungen im Umgang mit Nanopartikeln zu erfüllen.

Häufig gestellte Fragen zu Nanopartikeln

Was sind Nanopartikel und wo kommen sie vor?

Nanopartikel sind extrem kleine Teilchen mit einer Größe zwischen 1 und 100 Nanometern. Aufgrund ihrer besonderen physikalischen und chemischen Eigenschaften werden sie in vielen Bereichen eingesetzt, unter anderem in der Medizin, der Elektronik, der Kosmetik und den Materialwissenschaften. Sie entstehen aber auch in der Natur, zum Beispiel bei Vulkanausbrüchen, Waldbränden oder biochemischen Prozessen.

Welche Auswirkungen haben Nanopartikel auf den Körper?

Nanopartikel können über die Atmung, Hautkontakt oder die Nahrung in den Körper gelangen. Je nach Material und Größe können sie sich in Organen anreichern und oxidative Zellschäden oder Entzündungen hervorrufen. Die Langzeitwirkungen sind noch nicht vollständig erforscht, weshalb strenge Sicherheitsvorkehrungen am Arbeitsplatz empfohlen werden.

Sind Nanopartikel gefährlich für die Umwelt?

Nanopartikel gelangen durch industrielle Prozesse oder durch Abrieb von nanohaltigen Produkten in die Umwelt. In Luft, Wasser und Boden können sie sich anreichern und auf Organismen einwirken. Studien weisen darauf hin, dass sie beispielsweise auf Wasserorganismen toxisch wirken können, weshalb die Umweltverträglichkeit von Nanomaterialien zunehmend untersucht wird.

Wie werden Nanopartikel hergestellt?

Nanopartikel kommen entweder natürlich vor oder werden gezielt hergestellt. Industriell werden sie entweder durch Top-down-Verfahren (mechanische Zerkleinerung größerer Strukturen) oder durch Bottom-up-Verfahren (chemische oder physikalische Synthese) hergestellt. Diese Methoden ermöglichen es, Partikel mit spezifischen Eigenschaften für Anwendungen in der Pharmazie, der Chemie oder der Werkstofftechnik zu entwickeln.

Welche Schutzmaßnahmen gibt es für den sicheren Umgang mit Nanopartikeln?

In Arbeitsumgebungen, in denen mit Nanopartikeln umgegangen wird, sind besondere Schutzmaßnahmen erforderlich. Dazu gehören Absaug- und Filtersysteme mit HEPA-Technologie, persönliche Schutzausrüstung (PSA) wie Atemschutzmasken und Schutzkleidung sowie die sichere Lagerung in speziellen Gefahrstofflagern. Darüber hinaus sollten Beschäftigte regelmäßig im sicheren Umgang mit Nanomaterialien geschult werden.

Ähnliche Beiträge

Lade...
i

Die Fachinformationen auf dieser Seite wurden sorgfältig und nach bestem Wissen und Gewissen erarbeitet. Dennoch kann die DENIOS SE keine irgendwie geartete Gewährleistung oder Haftung, sei es vertraglich, deliktisch oder in sonstiger Weise, für Aktualität, Vollständigkeit und Richtigkeit weder gegenüber dem Leser noch Dritten gegenüber übernehmen. Die Verwendung der Informationen und Inhalte für eigene oder fremde Zwecke erfolgt also auf eigene Gefahr. Beachten Sie in jedem Fall die örtlich und aktuell geltende Gesetzgebung.

Wir beraten Sie gerne!

Rufen Sie uns an oder füllen Sie das Formular aus, wir melden uns umgehend bei Ihnen zurück.

Mo – Do: 8:00 – 17:00 Uhr | Fr 8:00 – 15:00 Uhr